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Am 10. September 2022 verstarb in Zürich Prof. Dr. med., Dr. phil. Ambros Uchtenhagen im Alter von 94 Jahren. Er prägte die schweizerische und internationale Psychiatrie über viele Jahre mit Pionierleistungen in den Bereichen Sozialpsychiatrie und Abhängigkeitserkrankungen und vertrat einen umfassenden Ansatz in der Behandlung und Erforschung von Suchterkrankungen.

Ambros Uchtenhagen trug wesentlich dazu bei, die früher primär abstinenzorientierte und repressive Massnahmen beinhaltende Drogenpolitik weiterzuentwickeln und gehörte zu den Begründern des Vier-Säulen-Modells der eidgenössischen Suchtpolitik, die neben Therapie und Repression durch Prävention und Schadensminderung erweitert wurde. Er baute die international stark beachtete Methadonsubstitution auf und gehörte zu den Begründern des Schweizer Modells ärztlicher Verschreibung von Heroin an Schwerstabhängige.

Ambros Uchtenhagen gründete in Zürich das Schweizer Instituts für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) und beriet die Weltgesundheitsorganisation und viele andere Gremien in Suchtfragen.

Das Schweizer Gesundheitswesen verliert einen ideenreichen, scharfsinnigen und engagierten Suchtexperten und diejenigen, die ihn gekannt haben, zudem einen herzlichen und fördernden Menschen.

Im Namen des APS-Vorstands Franz Moggi